Selbstversorgung in der Nachkriegszeit / Kaulbach-Schüler befragen Bewohnerinnen eines Seniorenheimes

Die Schüler der Kaulbach-Schule wollten es genau wissen: Sie beschäftigen sich im Unterricht mit den Themen „Selbstversorgung und Vorratshaltung von Lebensmitteln”. In diesem Zusammenhang besuchten sie ein Altenheim in Bad Arolsen. Hier, im Helenenheim, hatten sie Gelegenheit mit den Bewohnerinnen, Frau Emde und Frau Vorwerk ausgiebig über die Lebensmittelversorgung während der Kriegs- und Nachkriegszeit zu sprechen. Die beiden Damen waren damals noch Kinder, aber sie konnten sich noch sehr gut an die alten Konservierungstechniken des Einkochens, Einlegens, Pökelns, Räucherns und Lufttrocknens erinnern. Sie erzählten ausführlich, wie ihre Eltern mit traditionellen Konservierungsmethoden versuchten, die Schwierigkeiten der Nahrungsknappheit, insbesondere im Winter, zu meistern. Das Obst und besonders Äpfel wurden mit großer Sorgfalt in Kisten im Keller gelagert.
Durch häufiges Umdrehen versuchte man Druckstellen zu vermeiden und damit die Fäulnisprozesse zu verzögern. Auf diese Weise gelang es den Menschen, vor allem Äpfel und Nüsse bis Ende Februar, Anfang März zu lagern. Fleisch, wenn es verfügbar war, wurde in eine Salzlake eingelegt und anschließend in einem Gaze-Schrank an frischer Luft getrocknet.
Den Schülern wurde klar, dass Selbstversorgung und Konservierung in diesen schwierigen Zeiten kein Luxus, sondern Überlebensnotwendigkeit war. Die Schüler waren glücklich, die richtigen Gesprächspartner angetroffen zu haben und bedankten sich herzlich.